Gemeinde
Etwa 4000 evangelische Frauen, Männer und Kinder leben im Bereich der Friedenskirchengemeinde Krefeld. Das Gemeindegebiet umfasst Teile der Krefelder Innenstadt; im Norden begrenzen kleinstädtische Einfamilienhausgebiete am Nassauerring und an der Moerser Strasse das Gemeindegebiet.Im Süden verläuft die Grenze an der Bahnstrasse durch dicht bebaute Mietshausviertel.
Gemeinsam Feiern, essen und trinken, ernste Gespräche und Spass, Spielen mit Kindern und die Zusammenarbeit in vielen Bereichen der Gemeinde gehören zum täglichen Leben im Gemeindehaus. Das Engagement vieler ist notwendig, die anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, die sehr unterschiedlichen Lebensbereiche in der Friedenskirchengemeinde zusammen zu bringen und als Gemeinschaft im Glauben zu wachsen.
Die Konzeption unserer Gemeinde
WAS UNSERER GEMEINDE VORGEGEBEN IST
„Geht hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker.” (Mt 28,18)
Jesus Christus hat als Herr der Kirche uns beauftragt, Menschen die Botschaft von der liebenden Nähe Gottes in Wort und Tat nahezubringen. Er ist Herr der Kirche, bleibende Richtschnur und Perspektive unseres Planens und Handelns. Um Jesu Auftrag heute in unserer Gemeinde zu entsprechen, dazu gehen wir viele verschiedene Wege. Die große Sehnsucht Gottes nach seinen Menschen vereint uns mit den evangelischen Gemeinden in Krefeld und mit anderen christlichen Gemeinden in ökumenischer Vielfalt. Gemeinsam und doch mit eigenem Profil wollen wir die Botschaft Jesu glaubwürdig für die Menschen in Krefeld zum Ausdruck bringen.
Unsere Friedenskirchengemeinde umfasst zentrumsnahe und –fernere Gebiete im Osten von Krefelds Mitte. Friedenskirche, Gemeinde- und Jugendhaus stellen örtlich nicht den Mittelpunkt der Gemeinde dar. Dies führt zu besonderen Herausforderungen, eröffnet aber auch erweiterte Perspektiven. Wir verstehen uns als Teil einer differenziert handelnden evangelischen Kirche in Krefeld, kooperieren mit anderen Innenstadtgemeinden und sind Teil des Evangelischen Gemeindeverbandes Krefeld. Als Friedenskirchengemeinde strahlen wir in die Stadtgesellschaft hinein und prägen Stadtkultur mit. „Die Stadt braucht Orte einer offenen Zukunft, eben: Segensorte.“
WAS UNS ALS KIRCHE IN DER STADT LEITET
„Suchet der Stadt Bestes.“ (Jer 29,7)
In neun Punkten machen wir deutlich, was uns leitet
- Wir bewegen uns im Spannungsfeld von Kirche, Kultur und Gesellschaft. Wir verstehen uns als einen aktiven Teil des Gemeinwesens. Gesellschaftliche Entwicklungen begleiten wir auf Basis christlicher Werte, kritisch und konstruktiv. Wir wollen sichtbar und hörbar präsent sein. Das Evangelium leitet unser Engagement in und für die Stadt.
- Wir gründen unsere Arbeit auf Basis der christlichen und humanistischen Werte. Wir stehen für sie sein, bringen sie ins Gespräch, zeigen Profil ohne auszugrenzen. Als religiöse Gemeinschaft in der Stadt fördern wir auch ökumenische, interreligiöse und interkulturelle Begegnungen, schaffen Raum für ein friedliches Miteinander.
- Wir zielen auf Gemeinschaft, wirken gegen Vereinsamung. Wir bieten Kontakt, Begegnung, Gespräch, Rat und Information. Unsere Angebote sind so gestaltet, dass wir viele Menschen einladen und erreichen. Hierzu sprechen wir alle Sinne an, Kopf, Herz und Hand.
- Wir bieten Schutz, Gelegenheit zur Entfaltung, Möglichkeit zur Verantwortung. Wir sind offen für religiöse Praxis und Anliegen, die das Gemeinwohl unterstützen.
- Wir sind vertrauenswürdig, tolerant und kritikfähig. Uns sind andere Menschen und andere Anliegen wichtig – daher hören wir zu, möchten aber auch gehört werden. Wir stellen uns Kritik, wollen besser werden und uns entwickeln. Erfahrung von Unter-schieden und Gemeinsamkeiten sind uns gleichermaßen wichtig.
- Zentrale Anliegen sind uns Warmherzigkeit und Barmherzigkeit. Wir vermitteln Freude in und durch unsere Arbeit.
- Wir fördern und entwickeln Kooperationen mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzen.
- Wir wollen auch missionarisch mit unserem Anliegen sichtbar sein. Daher sind wir auch Anlaufstelle für Glaubensfragen. Gerne ermöglichen wir jederzeit den Wiedereintritt in die Kirche, aber auch den Kircheneintritt für alle Menschen, die bei uns eine neue Heimat finden wollen.
- Wir übernehmen Mitverantwortung für Bildung auf Basis des christlichen Glaubens in Offenheit für Gottes internationale Welt, in Verbindung mit Freude am Lernen und zur Stärkung der eigenen Urteilsfähigkeit. Unsere Bildungsarbeit ist daher weltoffen positioniert und dialogisch.
WIE WIR UNSERE GEMEINDE GESTALTEN
I UNSERE KIRCHE: GOTTESDIENST UND MUSIK
UNSERE GOTTESDIENSTE
Unsere Friedenskirche wurde 1874 als Fest- und Feierkirche des evangelischen Krefelds erbaut. Größe, Gestaltung und Akustik geben uns die Möglichkeit, Menschen aus nah und fern einzuladen.
Wir feiern vielfältige Gottesdienste, regelmäßig Sonntagmorgen als Mitte des Gemeindelebens, aber auch Andachten in der Passions- und Adventszeit, Kinder- und Familiengottesdienste. Wir stärken so den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde und verbinden gottesdienstliches und gemeindliches Leben. Die Friedenskirche ist beliebte Trau- und Taufkirche.
Die Friedenskirche ist schon räumlich eine Predigtkirche. Daher steht, ganz evangelisch, die Predigt im Zentrum des Gottesdienstes.
UNSERE KIRCHENMUSIK
Evangelische Kirchenmusik ist Teil der Verkündigung. Die Friedens-kirche besitzt mit der 1960 erbauten und 2008/2009 renovierten Rieger-Orgel vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung der Kirchen-musik, sowohl im Gottesdienst als auch bei Konzerten. Unsere Kantorei ist eigenständiger Teil unserer Kirchenmusik, ist aber besonders bei Gottesdiensten als Gemeindechor mit Motetten, neuen Geistlichen Liedern, Wechselgesängen aktiv und trägt an kirchlichen Festtagen zum feierlichen Charakter bei.
Der Aufbau eines Kinderchores ist geplant. Das Orgeljubiläum 2020 ist für uns Anlass und Auftakt zu regelmäßigen Orgel- und Chorkonzerten, auch unter Beteiligung überregionaler Künstler und Gruppen.
In enger Zusammenarbeit mit der Musikschule Krefeld bilden wir alljährlich den glanzvollen Rahmen für Weihnachts- und Neujahrskonzerte.
II UNSERE GEMEINSCHAFT
Dem Auftrag Jesu folgend wollen wir möglichst viele Menschen ansprechen, damit sie sich Gott öffnen und seiner Gemeinde zugehören. Deswegen fördern wir, dass Gemeinschaft erlebt wird, christliche Werte vorgelebt und weitergegeben werden und zum Leben auch in herausfordernden Lebenssituationen ermutigt wird – das gilt für unsere Gemeindeglieder aber auch offen einladend als Kirche in der Stadt.
Unser Gemeindezentrum, bestehend aus Kirche, Gemeindehaus und K3-City (Jugendhaus), bietet durch seine Lage und Größe ideale Voraussetzungen, um ein Ort vielfältiger Begegnungen und Kommunikation zu sein.
Die Friedenskirchengemeinde ist Teil des Evangelischen Gemeindeverbandes Krefeld. Teile der Gemeindearbeit und der Stadtkirchenarbeit werden in Kooperation mit anderen Gemeinden sowie der Citykirchenpfarrstelle erbracht. Wir verstehen uns als kraftvolle Gemeinde, die gemeinsam mit den Nachbargemeinden „evangelisch in Krefeld“ stärken und ausbauen möchte.
UNSERE KINDER-, JUGEND- UND KONFIRMANDENARBEIT
Taufen und Konfirmationen begleiten junge Menschen in die Gemeine und ins Leben hinein. Wir begleiten Kinder und Eltern, vermitteln und stärken den evangelischen Glauben Bei unserer Konfirmandenfahrt zu den Wirkungsstätten Martin Luthers erleben junge Menschen, dass sie Teil einer großen und umfassenden Geschichte Gottes mit den Menschen sind. In Kinder- Jugend- und Familiengottesdienst wird lebensnah und altersgemäß christliche Gemeinschaft erlebt.
In unserem Gemeindegebiet wohnen viele Familien in prekären Verhältnissen und Menschen mit Migrationshintergrund. Daher ist uns die Förderung von Kindern aus eher sozial schwachem Umfeld und die Integration von ausländischen Kindern und Jugendlichen besonders wichtig. Schwerpunkte sind Erziehung zu Toleranz, Förderung von Sprache und Sozialverhalten.
Unsere Kinder- und Jugendarbeit wird getragen vom Evangelischen Gemeindeverband und durch die Stadt Krefeld finanziell unterstützt. Hierfür steht das K3-City auf dem Gelände der Friedenskirche zur Verfügung. Wir sehen diese Arbeit als integralen Bestandteil unserer Gemeindearbeit an. Sie erfolgt auf Basis der Vermittlung christlicher Werte, ist aber offen auch für Kinder und Jugendliche anderer Glaubensrichtungen.
UNSERE SENIORENARBEIT
Mittelpunkt unserer Arbeit für und mit Seniorinnen und Senioren ist das wöchentliche Treffen am Montag mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Gemeinschaftsfördernde Aktionen helfen dem Gefühl von Einsamkeit und Isolation entgegen zu wirken. Besuche und Beratungsangebote erweitern die Seniorenarbeit. Hinzu kommen die vierteljährlich stattfindenden Geburtstagsfeiern sowie die jährliche Weihnachtsfeier.
Das Frauenforum bietet 14-tägig ein umfangreiches Programm in Form von Lesungen, Ausstellungsbesuchen sowie gemeinsamen Ausflügen an.
UNSERE KULTURARBEIT
Unser KULTUR.PUNKT ist wichtiges Bindeglied zwischen Kirche und Gesellschaft. Wir ermöglichen kulturelle Veranstaltungen in Kirche und Gemeindehaus. Mit dem KULTUR.PUNKT bieten wir unseren Gemeindegliedern Anlaufstelle und Ort der Begegnung, zugleich auch einen Ort für offene Treffen, für Austausch, Kontakte und Netzwerke, für die Vorbereitung von Aktionen und Projekten. Unser großes Raumangebot bietet vielfältige Möglichkeiten und macht die Friedenskirche zu einem Veranstaltungsort der besonderen Art.
Unser KULTUR.PUNKT bietet ein breites Angebot an Bildungs- und Kulturveranstaltungen, das auch Besucher aus der Umgebung von Krefeld anzieht. Dabei bieten wir eine außergewöhnliche Vielfalt: Klassik, Jazz, Musik anderer Kulturen. Aber auch Theater, Lesungen, Tanz und bildende Kunst haben bei uns ein Forum. Insbesondere der Kirchenraum selber wird von auch von international bekannten Künstlern sehr geschätzt als Veranstaltungsort mit einem besonderen Flair. Im Rahmen der STAND.PUNKT-Reihe referieren darüber hinaus bekannte Persönlichkeiten und nehmen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen Stellung.
Unser KULTUR.PUNKT öffnet Kirche in die Stadt und in die Welt. Daher fördern wir auch Kunst im Kirchenraum.
Unser Café ist ein wichtiger Bestandteil des KULKTUR.PUNKT. Hier begegnen sich unterschiedliche Menschen und Gruppen. Die offene Arbeit im Café korrespondiert mit der kulturellen Arbeit und ist verbunden mit allen Bereichen kirchlichen, sozialpolitischen und ökologischen Engagements. Wir öffnen das Café regelmäßig als „Offene Tür“ am Mittwochabend und am Donnerstagmittag mit einem Mittagstisch. Hiermit sprechen wir alle Generationen an und schaffen eine einladende Atmosphäre. Wichtig ist uns ein unverbindliches „Kommen und Gehen“. Eingeladen sind auch Menschen, denen die Friedenskirche bislang fremd war oder die sich der Institution Kirche entfremdet fühlen.
Zentraler Bestandteil der „Offenen Tür“ ist die Präsenz der Pfarrperson. Sie ermöglicht in offener Atmosphäre unverbindliche Kontakte als auch seelsorgerliche Gespräche. So senken wir vorhandene Hemmschwellen und sind einladende Gemeinde.
Das Café ist interessantes Betätigungsfeld für viele ehrenamtlich Tätige.
III UNSER SOZIALES ENGAGEMENT
Mit unseren diakonischen Angeboten helfen und begleiten wir Menschen, stellen Kontakte her und ermöglichen Begegnungen. Durch die Bereitstellung personeller und finanzieller Mittel sind wir Mitträger der Diakoniestation Krefeld und der Diakonie Krefeld-Viersen.
Gemeinschaft ohne Grenzen (GoG) ist ein integratives Angebot der Gemeinde. Hier treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung. Die GoG gibt durch gelebte, sichtbare und erfahrbare Integration, Gemeinschaft, Toleranz, Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbstverantwortung ein außergewöhnliches Beispiel, gesellschaftlich bedingte Grenzen zu überwinden. Die GoG ist fester Bestandteil unser Gemeindearbeit. Junge Menschen mit und ohne Behinderung gestalten und feiern bei uns inklusive Gottesdienste.
Wir leisten allgemeine seelsorgerische Arbeit und bieten erforderlichenfalls Einzelförderung und Unterstützung an. Wir stellen Räume für verschiedene Selbsthilfegruppen zur Verfügung und arbeiten eng mit ihnen zusammen.
IV UNSER ÖKUMENISCHES ENGAGEMENT
Gelebte Ökumene manifestiert sich bei uns durch interkonfessionelle und interreligiöse Gottesdienste. Wir beteiligen uns aktiv am ökumenischen Open-Air-Gottesdienst. Unser Leitbild ist, nach Maßstab und Vorbild des Neuen Testaments, ein vielfältiges, gleichberechtigtes Miteinander der je eigenen Kirchlichkeit und Frömmigkeit an – in versöhnter Verschiedenheit.
Ehrenamtlich Mitarbeitende aller Religionen sind herzlich willkommen.