Die Glocken der Friedenskirche Krefeld
Ein weiterer wichtiger Teil einer jeden Kirche sind die Glocken. Das Presbyterium bat Kaiser Wilhelm 1. um Hilfe beim Erwerb der Glocken. Dieser schenkte der Gemeinde 10 Zentner französische Geschützbronze aus der Beute des deutsch-französischen Krieges und 21 Radbüchsen oder Radhülsen, die bei der Firma F. W. Rinder in Gegenrechnung zur Herstellung von drei Glocken gegeben wurden. Diese wurden aus 4/5 reinem Kupfer und 1/5 englischem Zinn gegossen. Sie zierten folgende Inschriften:
- Glocke: Ehre sei Gott in der Höh
- Glocke: Friede auf Erden
- Glocke: Den Menschen ein Wohlgefallen
Die Gis und Cis Glocken mussten während des 1. Weltkrieges bei der Metallsammelstelle abgegeben werden. Nur die mittlere H-Glocke blieb erhalten. 1925 konnten die fehlenden Glocken für den Preis von 13.752 Mark ersetzt werden. Die neue große Glocke war auf A gestimmt und erhielt die Inschrift “Wachet steht fest im Glauben, seid männlich und seid stark!” (1. Kor. 16,13.), die kleine D-Glocke erhielt die Inschrift, “Hüter, ist die Nacht schier hin?” (Jesaja 21, 11.). Die A- und H-Glocke mussten 1942 erneut bei der Metallsammelstelle eingereicht werden.
Die neuen Glocken der Friedenskirche 1957
Die verbliebene kleinste D-Glocke stürzte während der Bombennacht 1943 herab und wurde erst l 949 freigelegt und als unbrauchbar erkannt. Kurz vor Beendigung des Wiederaufbaus, Anfang 1957, bestellte das Presbyterium beim Bochumer Verein drei Stahlglocken für 33.000 DM. Sie waren auf A, C und D gestimmt (der Größe nach sortiert) und erhielten die Inschriften “Friede auf Erden” (Luk. 2.14: große A-Glocke), “Freuet euch in dem Herren allewege” (Phil. 4.4: mittlere C-Glocke) und “Bete ohne Unterlass” (1. Tess. 5.17: kleine D-Glocke). Nachdem die Glocken von Bochum nach Krefeld für 212,08 DM transportiert wurden, standen sie geschmückt acht Tage vor dem Turmeingang, bevor sie am 5. August 1957 um 12:15 Uhr das erste Mal in Bewegung gebracht wurden.
Julian Windhövel